Nach Betriebsschließung vor dem Abgrund, Panik und Angst ...

#1 von nucleogenesis , 24.11.2013 20:48

Ich bin 45 Jahre alt und habe hier ein Problem das mich lähmt und belastet und ich nicht mehr weiter weiß.

Vielleicht sollte ich zuvor ein wenig ausholen und mich etwas beschreiben !?

Ich war, jetzt wo ich aktuell so drüber nachdenke, wohl schon immer mehr oder weniger,
depressiv, melancholisch, nachdenklich, stimmungsschwankend, Einzelgänger.
Schon als Kind, Jugendlicher, Junger Erwachsener und Erwachsener bis jetzt und das immer mehr wie die anderen ...

Ich habe nach der Schule mit 15 Jahren eine Ausbildung in einem großen Betrieb gemacht.
Hier hatte ich zu Anfang sehr große Probleme mich mit all dem neuen Abzufinden, einzufinden.
Übelkeit, Ängste, Appetitlosigkeit waren eine Zeit lang mein Begleiter, war auch damals bei einer Nervenärztin.

Natürlich wollte ich die Ausbildung unbedingt machen und mit der Zeit ging es mir dann auch besser,
und ich lebte mich ein.
Im Werksdurchlauf gab es aber immer wieder mal Situationen und Neues,
wo ich bekannte Ängste wieder bekam, mehr oder weniger.
So auch als ich dann ausgelernt habe und übernommen wurde.
Ich war eigentlich immer froh wenn Feierabend war,
konnte mich nicht so richtig mit der neuen Situation der Arbeit abfinden,
und auch nicht vorstellen das ich das die nächsten 5, 10 Jahre oder länger machen sollte.

Es begleitete mich immer diese tiefe innere Unruhe, morgens sehr schlimm,
gegen Abend dann stark nachlassen bis nicht mehr vorhanden.

Dies verbesserte sich aber stark mit den Jahren im Betrieb.

Nach 30 Jahren im Betrieb, kann ich heute feststellen das die letzen 10 Jahre die schönsten im Betrieb wahren.
Von der Arbeit her gesehen, vom Umfeld und den Menschen.
Stichwort, zweite Heimat und zweite Familie !
Ich kannte jeden, ich kannte alle Prozesse, ich kannte jede Arbeit,
und wußte genau was mich jeden Tag mehr oder weniger erwarten würde.

Ich bin in dieser Firma mit den dortigen Menschen groß geworden.

In den letzten 10 Jahren war diese Unruhe fast nicht mehr spürbar, nur sehr sehr selten !

Es war so, das auch wenn man außerhalb der Arbeit, privat, Probleme welcher Art auch immer hatte, Kummer,
Ärger usw., es war immer dieser absolut zuverlässige und immer anfahrbare Fels in der Brandung da, der Betrieb,
die Arbeit und die Menschen darin.
Vertrauen, Sicherheit, Selbsverständlichkeit, Normalität, sind hier die Stichwörter.

Jetzt allerdings wo unser Betrieb dieses Jahr geschlossen wird, herrsch innerliches Chaos in mir ....

So wie ich zuvor jeden Tag aufgestanden bin und den Weg vor mir in den Betriib gesehen habe,
so stehe ich jetzt auf und sehe vor mir einen Abgrund, kein Vertrauen in die Welt und ins Leben mehr.
Angst, Panik und Unruhe ....

Ich träume jede Nacht von der Schließung und den Entlassungen und Verabschiedungen, dem Abbau des Betriebs.
Ich wache mit Unruhe auf, Herzklopfen, Übelkeit, Ausweglosigkeit, Angst und Panik,
muß deswegen früh aufstehen da ich nicht mehr schlafen kann.

Im laufe des Tages wird es besser, aber Morgens nach dem Aufwachen herrscht Chaos und Panik in mir.
Es ist ein Alptraum .....


Was glaubt ihr kann man tun um diesen Ängsten zu entfliehen.
Ich bräuchte Tabletten, die Gefühle ausschalten und mir dann mehr oder weniger alles egal ist ...

Nicht ständig, aber zu den Situationen in denen ich Funktionieren muß !!!

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RE: Nach Betriebsschließung vor dem Abgrund, Panik und Angst ...

#2 von Mag.a Irene Pollak, LSB , 14.12.2013 03:35

Lieber Nucleogenesis,

wie ich lesen konnte, haben Sie in der Vergangenheit ja schwierige Situationen bewältigt. Wie haben Sie das damals geschafft? Was hat Ihnen damals geholfen? Was davon könnte in Ihrer heutigen Situation hilfreich sein?

Liebe Grüße
Irene Pollak, LSB


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Mag.a Irene Pollak, LSB  
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