Liebe Forenmitglieder!
Ich bin schon ziemlich am Verzweifeln mit meiner Mutter. Irgendwie war sie seit ich denken kann krank. Nicht jetzt eine spezielle Krankheit, welche sich verschlechtert, sondern mal diese OP., mal dieses usw.. Als Jugendliche, welche sich schon früh mit der Psyche irgendwie beschäftigt hat (rein information durch Lesen, etc.) habe ich für mich festgestellt, sie muss unter Depressionen leiden, da sie Stimmungsschwankungen ab viell.ca.45 Jahren aufwärts hatte, die sich im Minutentakt änderten. Die Ernährung spielten sowieso immer eine zentrale Rolle und vor allem die gute Figur. Was hat sie in jungen Jahren nicht alles gemacht, um schlank zu sein bzw. zu bleiben. Gegessen, erbrochen (unter dem Vorwand, das Essen wäre zu schwer und unverträglich für sie gewesen), Abführtees am Abend, wo man sie dann nächtens mehrmals aufstehen hörte, Pillen fürs Abnehmen auf Umwegen über die Arztfrau usw.... Seit 10 Jahren leidet sie an Rheuma, ist medikamentös gut eingestellt, hat jedoch in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen Probleme mit der Bauchspeicheldrüse, welche so akut auftreten, dass sie sofort ins Krankenhaus gebracht werden muss. Meist nach einer Woche Aufenthalt und zahlreichen Infusionen wird sie entlassen unter der Bedingung, sie müsse sich vom Essen her halten. Was sie dann irgendwie schon wieder dazu veranlasst, dass sie fast gar nichts isst, weil dann kann sie logischerweise nichts Falsches essen. Im Vorjahr habe ich ihr aufgrund dessen eine Ernährungsberaterin ins Haus bestellt, damit die Ausrede, sie habe keine Zeit, etc. einmal nicht zum tragen kommt. Diese Person hat sie sehr gut beraten, wir waren zufrieden.
Im heurigen Sommer hatte sie plötzlich auftretende Probleme mit der schon seit Jahren bekannten Gebärmuttersenkung, was letztendlich vor 2 Wochen zur OP führte. Nun ist es wieder soweit, Essen mehr oder weniger null, sie leidet aber massivst unter Verdauungsproblemen (d.h. unter Verstopfung) will aber nicht begreifen, wenn ich nichts esse, naja ......... ich glaube weitere Ausführungen kann ich mir ersparen.
Wenn andere Personen (einschließlich mir) vom Essen, Kochen, Geniessen sprechen, schaut sie nur angewidert. Essen so quasi braucht sie nicht. Was kann ich bitte mit ihr tun. Sie verhungert praktisch denke ich noch vor unseren Augen. Mein Vater ist scheinbar auch schon ziemlich ratlos und will sie ständig ins KH bringen, was sie wiederum fertigmacht und wo sie ihr diesbezüglich ja absolut nicht helfen können. Mit den vielen Medikamenten, welche sie ab Aufwachen (Schilddrüsentablette) bis Schlafengehen (Schlaftablette) einnimmt ist es nur eine Frage der Zeit, bis sich die anderen Organe wieder melden denke ich und ich bin an und für sich ein sehr positiv denkender Mensch. In diesem Fall bin ich aber jetzt auch am Ende meiner Weisheit. Ein Gespräch bei einer Psychotherapeutin organisieren? Nur, wenn sie selbst die Notwendigkeit nicht sieht, wird das auch nicht der richtige Weg sein. Aber wie groß muss der Leidensdruck noch werden, dass sich endlich etwas in positive Richtung wendet.
Wäre schön, würde mir wer antworten! Vielleicht sollte aber auch ich eine Beratung aufsuchen, wie ich besser damit umgehe?
lg Sigi